Kaum ein anderer Werkstoff ist so vielfältig und findet sich in so vielen unterschiedlichen Anwendungsbereichen wieder wie Kunststoff.
Und eine typische Lieferform, in der der Werkstoff zu Verarbeitern gelangt, ist Kunststoffgranulat.
Inhalt:
Das ist Kunststoffgranulat
Bei Kunststoffgranulat handelt es sich um kleine Partikel oder Körner aus Kunststoff. Das Material, das die Basis für eine Vielzahl von Kunststoffprodukten bildet, entsteht durch einen Prozess, der als Granulierung bezeichnet wird.
Der Grundstoff für das Granulat sind Polymere. Nachdem Monomere durch Polymerisation zu langen Molekülketten verbunden und eventuell mit Additiven angereichert wurden, liegt der Kunststoff in geschmolzener Form vor.
Kunststoffgranulat kann aus verschiedenen Polymeren hergestellt werden. Oft handelt es sich um Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyvinylchlorid (PVC) und Polyethylenterephtalat (PET), aber auch viele andere Kunststoffe kommen infrage.
Die Formen von Kunststoffgranulat
Kunststoffgranulate sind in verschiedenen Varianten erhältlich. Die Standardform ist reguläres Granulat, das unterschiedliche Korngrößen haben kann. Je nach Körnung wird bei solchem Granulat auch von Kunststoffpellets gesprochen.
Im Unterschied zu Standardgranulat besteht Mikrogranulat aus kleineren Partikeln. Mikrogranulat wird oft für spezielle Anwendungen eingesetzt, die ein Granulat mit einer feinen Struktur erfordern. Eine weitere Variante ist Farbgranulat. Wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, besteht dieses Granulat aus eingefärbten Partikeln.
Neben neu produziertem Kunststoffgranulat ist Granulat auch als Recyclingmaterial erhältlich. Dafür werden gebrauchte Kunststoffprodukte sortiert, gereinigt und geschreddert, um sie für neue Kunststofferzeugnisse wiederzuverwerten.
Eine besondere Form von recyceltem Granulat ist Gummigranulat. Es besteht aus Kunstkautschuk, der zum Beispiel aus Altreifen hergestellt wird. Das Gummigranulat wird eingesetzt, um Laufbahnen, Kunstrasen und ähnlichen Produkten mehr Elastizität zu verleihen.
Der Transport von Kunststoffgranulat
Weil Kunststoffgranulat rieselfähig ist, zählt es als Schüttgut. Der Transport gestaltet sich deshalb ähnlich unkompliziert wie bei Kies oder Sand. Für kleinere Mengen wird das Granulat üblicherweise in Säcken oder Big Bags verpackt.
Größe Mengen können in speziellen Transportbehältern, Containern oder Silos gelagert und transportiert werden.
Im internationalen Transport sind Container auf Lkws und Schiffen im Einsatz. Wichtig bei der Lagerung und dem Transport ist, auf die Anforderungen zu achten, die der jeweilige Kunststoff stellt. Verunreinigungen oder auch zu viel Feuchtigkeit können nämlich die Qualität der Kunststofferzeugnisse aus dem Granulat mindern.
Die Verarbeitung von Kunststoffgranulat
Für die Verarbeitung von Kunststoffgranulat kommen verschiedene Fertigungsverfahren in Betracht. Eine wesentliche Rolle dabei spielt, um welchen Kunststoff es sich handelt und was daraus entstehen soll.
Ein sehr häufig eingesetztes Verfahren ist der Spritzguss. Dafür wird das Kunststoffgranulat erneut geschmolzen und unter Druck in ein Werkzeug eingespritzt, das die Form des Kunststoffprodukts hat.
Das Spritzgussverfahren wird beispielsweise für die Herstellung von Verpackungen, Flaschen und Bauteilen, aber auch Spielsachen und Haushaltsgegenständen verwendet. Es bietet sich vor allem für eine schnelle und kostengünstige Massenproduktion an.
Ein anderes Fertigungsverfahren ist die Extrusion. Auch hier wird das Kunststoffgranulat geschmolzen und anschließend durch eine Düse gepresst. Mittels Extrusion lassen sich Kunststofferzeugnisse mit kontinuierlichen Formen wie Rohre, Profile oder Folien herstellen, die nach dem Abkühlen auf die gewünschte Länge zugeschnitten werden.
Auch das Blasformen ist ein Verfahren, um Kunststoffgranulat zu verarbeiten. Dabei wird das verflüssigte Kunststoffgranulat durch Druckluft in eine Form geblasen. Das Verfahren findet Anwendung, wenn Hohlkörper wie Flaschen oder Behälter gefertigt werden sollen.
Und nicht zuletzt wird Kunststoffgranulat für den 3D-Druck genutzt. Hier dient das Granulat als Filament und wird im flüssigen Zustand in Schichten übereinander aufgetragen, um dreidimensionale Objekte zu fertigen.
Die Preise von Kunststoffgranulat
Wie teuer ein Kilogramm Kunststoffgranulat ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehört die Art des Kunststoffs, die Qualität des Granulats und der Aufwand bei der Herstellung.
Während der Preis für einige Kunststoffe bei etwa fünf Euro liegt, kosten andere Kunststoffe 200 Euro und mehr. Kunststoffe mit Eigenschaften, die speziell auf eine bestimmte Anwendung abgestimmt sind, sind teurer als einfache Standardkunststoffe. Auch die Abnahmemenge wirkt sich auf den Preis aus.
Eine Vorhersage, wie sich die Preise für Kunststoffgranulat entwickeln, ist schwierig. Denn auch hier gibt es verschiedene Einflussfaktoren. Die Verfügbarkeit von Rohstoffen, die Nachfrage auf dem globalen Markt und die Energiekosten zählen dazu. Gleiches gilt für geopolitische Ereignisse, wirtschaftliche Trends, Transportkosten und gesetzliche Vorgaben.
Aus diesem Grund müssen die aktuellen Preise und die Marktentwicklungen ständig beobachtet werden.
Als erfahrener Kunststoffhersteller übernehmen wir natürlich diese Recherche, um Ihnen bei Ihrem Vorhaben finanzielle Planungssicherheit zu geben, aber auch um Lieferengpässen vorzubeugen.