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Die Zukunft der Kreislaufwirtschaft liegt darin, Recyclingtechnologien weiterzuentwickeln und die Forschung an nachhaltigen Kunststoffen zu fördern. Auf diese Weise entsteht die Grundlage, um Kunststoffe effizienter und wirtschaftlicher zu verwerten. Dabei gibt es bereits mehrere Technologien für die Kunststoffverwertung.

Kunststoffverwertung in der Kreislaufwirtschaft, 2. Teil

Mechanisches Recycling

Beim mechanischen Recycling werden die gesammelten Kunststoffabfälle zunächst sortiert, um die verschiedenen Kunststoffarten voneinander zu trennen. Anschließend werden die Kunststoffe gereinigt und geschreddert. Danach werden die Kunststoffe geschmolzen und zu Granulat verarbeitet.

Dieses Granulat, das sogenannte Rezyklat, können wir in neuen Produkten verarbeiten. Vor allem Kunststoffe wie Polyethylenterephthalat (PET) und Polyethylen (PE) eignen sich sehr gut für das mechanische Recycling.

Chemisches Recycling

Beim chemischen Recycling handelt es sich um ein innovatives Verfahren, durch das Kunststoffabfälle in ihre chemischen Bestandteile zurückgeführt werden. Dabei werden die Kunststoffe durch Verfahren wie Pyrolyse, Depolymerisation oder andere chemische Reaktionen in kleine Moleküle zerlegt. Die dadurch gewonnenen Bausteine können anschließend verwendet werden, um neue Kunststoffe herzustellen.

Das chemische Recycling ermöglicht, eine große Bandbreite an Kunststoffen aufzubereiten. Allerdings ist das Verfahren sehr aufwändig und spielt deshalb in der Praxis nur eine untergeordnete Rolle.

Biologisch abbaubare Kunststoffe

Biologisch abbaubare Kunststoffe bestehen entweder aus natürlichen Materialien wie Stärke oder Cellulose oder aus petrochemischen Quellen mit Zugabe von bestimmten Additiven. Sie sind so konstruiert, dass sie sich unter gewissen Umweltbedingungen zersetzen. Allerdings funktioniert der Abbau tatsächlich nur dann, wenn die Bedingungen optimal sind.

Insofern ist es etwas irreführend, wenn von biologischer Abbaubarkeit die Rede ist. Denn unkontrolliert, zum Beispiel auf dem heimischen Komposthaufen, zerfallen die Kunststoffe nicht.

Advanced Recycling

Das Advanced Recycling macht sich zum Ziel, die Bandbreite und die Qualität der recycelten Kunststoffe zu verbessern. Innovative Technologien sollen dabei helfen, Kunststoffabfälle auf molekularer Ebene aufzuspalten und zu reinigen, um daraus hochwertige Kunststoffe herzustellen, die in ihren Eigenschaften neu produzierten Kunststoffen in nichts nachstehen.

Insbesondere bei Kunststoffen, die im Aufbau komplex oder so stark verschmutzt sind, dass sie mechanisch oder chemisch kaum recycelt werden können, setzt das Advanced Recycling als vielversprechende Lösung an.

Die Herausforderungen bei der Kunststoffverwertung in der Kreislaufwirtschaft

Ein konsequentes Sammeln, Sortieren und Trennen von Kunststoffabfällen schafft die Basis, um Kunststoffe effizient zu recyceln. Das mechanische und das chemische Recycling haben sich als Verfahren bewährt, um Kunststoffe zurückzugewinnen. Biologisch abbaubare Kunststoffe und das Advanced Recycling sind innovative Ansätze, die weitere Möglichkeiten eröffnen.

Allerdings gibt es einige Hürden, die es zu nehmen gilt. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, das Bewusstsein zu schärfen und die Beteiligung der Verbraucher:innen zu erhöhen. Vielen Leuten ist nicht klar, wie wichtig es ist, den Müll richtig zu trennen und Kunststoffe nicht einfach über den Hausmüll oder anderweitig zu entsorgen.

Fehlt es an Motivation und Bewusstsein für die Mülltrennung und das Kunststoffrecycling, sind aber geringere Rücklaufquoten die Folge. An dieser Stelle ist konsequente Aufklärung gefragt, um durch Wissen das Engagement der Verbraucher:innen zu erhöhen.

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Eine weitere Herausforderung ergibt sich durch die Kunststoffe selbst. Die große Vielfalt an Kunststoffarten und Materialmischungen erschwert eine sortenreine Trennung. Hinzu kommt, dass Kunststoffabfälle oft mit anderen Materialien, Lebensmittelresten und anderen Verunreinigungen vermischt sind. Solche Verschmutzungen erschweren das Recycling.

Denn ohne eine saubere Trennung und gründliche Reinigung leidet die Qualität des Recyclingmaterials.

Regelungen und Vorschriften:
Daneben kommen gesetzliche Regelungen und Vorschriften zum Tragen. Die Anforderungen an zum Beispiel Kunststoffverpackungen für Lebensmittel oder Medizinprodukte sind hoch. In vielen Fällen können wir recycelte Kunststoffe nicht für ihren ursprünglichen Einsatzzweck verwenden, sondern können sie nur in Produkten mit geringeren Ansprüchen verarbeiten. Mitunter ist die Verwendung von Rezyklat zudem eine Kostenfrage. Um die Kunststoffverwertung in der Kreislaufwirtschaft zu stärken, ist deshalb auch die Politik gefragt, Anreize zu setzen und verbindliche Rahmenbedingungen zu schaffen.

Kunststoffverwertung in der Kreislaufwirtschaft, 2. Teil (1)

Die Chancen bei der Kunststoffverwertung in der Kreislaufwirtschaft

Trotz der Herausforderungen eröffnet eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe auch Chancen. Eine Schlüsselrolle dabei spielen Innovation und Technologie. Fortschrittliche Technologien bei der Kunststofftrennung ermöglichen, Kunststoffe präziser zu sortieren, und schaffen so die Basis, um einerseits mehr Müll zu recyclen und andererseits Rezyklate in höherer Qualität zu gewinnen.

Je mehr bereits vorhandene Kunststoffe wir wieder in den Produktionskreislauf bringen können, desto weniger neue Ressourcen müssen wir einsetzen. Gleichzeitig führen Verfahren, die sich etabliert haben und immer ausgereifter werden, zu sinkenden Kosten und hochwertigeren Ergebnissen.

Neue Verfahren wie das chemische oder das Advanced Recycling erweitern die Möglichkeiten zur stofflichen Kunststoffverwertung. Technologien wie Künstliche Intelligenz oder maschinelles Lernen dürften an Bedeutung gewinnen, wenn es darum geht, Prozesse zu optimieren.

Mehr informationen:  Digitales Vertragsmanagement in der Kunststoffbranche

Neuartige Materialien können dazu beitragen, dass Kunststoffe noch langlebiger und leistungsstärker werden, während gut durchdachte Designs von Anfang an auf ein späteres Recycling ausgelegt sein können.

Wichtig ist aber auch, darauf hinzuarbeiten, dass weniger Einwegkunststoffe zum Einsatz kommen. Alternativen wie wiederverwendbare Verpackungen oder mehrfach verwertbare Materialien können hier zukunftsweisende Ansätze sein.

Fazit

Nachhaltigkeit in der Kunststoffproduktion spielt eine zentrale Rolle. Umweltfreundliche Materialien und Produktionsverfahren reduzieren die negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Auch innovative Kunststoffe können einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Nutzung leisten.

Um die Kunststoffabfälle besser zu managen, brauchen wir eine effiziente Trennung. Je besser und reiner Kunststoffe sortiert sind, desto besser können sie verwertet und in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden. Das spart Ressourcen und schont die Umwelt. Strategien zur Abfallreduzierung sind ebenfalls unverzichtbar, um die Umweltbelastung zu verringern.

Die Zukunft der Kunststoffverwertung liegt in einer engen Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren innerhalb der Kreislaufwirtschaft. Unternehmen wie wir investieren in nachhaltige Produktionsprozesse und arbeiten an innovativen Lösungen zur Kunststoffverwertung.

Die Regierungen können Anreize setzen und Rahmenbedingungen schaffen, die eine Kreislaufwirtschaft fördern.

Nicht zuletzt können Verbraucher:innen entscheidende Veränderungen anstoßen, indem sie Kunststoffe richtig trennen und ordnungsgemäß entsorgen, bewusst konsumieren und sich für nachhaltige Produkte entscheiden.